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- Veröffentlicht: 03. September 2021
- Jugendliche erkunden den Kraichgau -
Die Anreise in das Jugendlager Sinsheim erfolgt am Freitag dem 6. August 2021. Durch das anfangs regnerische Wetter und die nasse Wiese wurde der Plan von unserem Jugendleiter Jonas Kühn durcheinandergeworfen, unsere Lager direkt nach der Anreise aufzuschlagen. Aufgrund von Corona durften wir nicht in der Halle schlafen, sondern mussten unsere eigenen Zelte mitbringen. Vor dem Mittagessen haben wir die Flugzeuge ausgehallt und an den Start geschoben. Die Anstrengung war groß, ein Segelflugzeug mit einem Leergewicht von 380 kg die 1000 m lange Bahn hoch zu schieben! Nach einer kurzen Stärkung am Mittag konnten wir anschließend die Zelte aufbauen und danach endlich fliegen. Im doppelsitzigen Segelflugzeug haben wir mit dem Lehrer ein bis zwei Starts gemacht, um die Umgebung, wie auch den Flugplatz, kennenzulernen. Nach dem Flugbetrieb haben wir zu Abend gegessen und den Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen.
Neben den Jugendvertretern des BWLV begrüßte uns auch Stadtrat und Oberbürgermeister-Stellvertreter Klaus Gaude in Sinsheim. Er ließ es sich ebenfalls nicht nehmen den Kraichgau auch von oben näher kennenzulernen und startete kurzerhand zum Flug im Doppelsitzer. Nun war das JuLa 2021 auch offiziell eröffnet!
Am Anfang der Woche war das Wetter nicht das Beste, aber zu unserem Glück durften wir in Sinsheim das Technik Museum besuchen. Die Flugzeuge, die wir zu Beginn nur von außen sahen, waren von Nahem noch viel größer als anfangs gedacht. Das Technikmuseum deckte sehr viele Bereiche der Geschichte des Fliegens als auch des Fahrens ab. Zu sehen gab es größtenteils Flieger, die den Zeitbereich vom ersten bis nach dem zweiten Weltkrieg abdeckten. Alte, aber dennoch bekannte Holzsegelflugzeuge aus den 60er Jahren gab es auch zu sehen, zum Beispiel eine KA8, Grunau Baby, SG38, aber auch sehr ungewöhnliche Flugzeuge – auch Muskelkraft betriebene ultraleicht Flugzeuge gab es zu bestaunen. Die aber mit Abstand imposantesten Flugobjekte waren aber die gigantische Tupolew und Concord, die auf dem Museum befestigt sind. Interessant zu sehen war, wie wenig Platz in den beiden, schlanken Rümpfen ist. Der „Aufstieg“ zum Cockpit war schwierig, eine große Menschenmasse hatte dasselbe Ziel wie wir und das Flugzeug war zu allem Übel auch noch nach oben geneigt.
Das später gute Wetter machten nicht nur wir uns zu Nutze, sondern auch die Heißluftballon-Fahrer aus Pforzheim. Diese bauten am Mittwoch den 11. August am späten Nachmittag ihren Heiß-Luftballons auf und starten mit dem Wind nach Norden.
Doch auch wir wollten nicht unbemerkt bleiben und zogen mit einer zusätzlichen Attraktion die Aufmerksamkeit auf uns, denn wir führten F-Schlepps mit Kunstflug durch. Mit Steilspiralen, Loopings und Turns waren die 1000 m Schlepphöhe schnell abgebaut. Für viele Teilnehmer war es der erste Kunstflug, die meisten Schüler stiegen danach mit einem Strahlen im Gesicht aus dem Segelflieger und dem sicheren Vorsatz, ebenso später, wenn möglich, eine Kunstflug-Ausbildung zu absolvieren. Trotz der Tatsache, dass am Anfang dieses Tages noch alle aufgrund der defekten Winde niedergeschlagen waren, hatte sich der Tag doch noch als erfolgreich erwiesen. Unser großer Dank gilt all denen, die es geschafft haben, die Winde innerhalb eines Tages wieder zu reparieren, um uns somit schon am nächsten Tag einen normalen Flugbetrieb zu ermöglichen!
Durch die großen Mühen aller Beteiligten und die gute Zusammenarbeit war es möglich an den neun Flugtagen, bis zum Ende des Fluglagers 280 Starts zu absolvieren und vier Flugschüler schafften es innerhalb dieser Zeit, ihren Alleinflug zu absolvieren. Der Tag des ersten Alleinflugs ist immer ein besonderer Tag, hier muss man alle Bedenken und Sorgen beiseitelegen! Allen Allein-Fliegern gelang dies und sie konnten ihren ersten Allein-Flug super meistern!
Selbst am letzten Fluglagertag wurde noch mal geflogen was das Zeug hält! Mit vielen neuen Umschulungen wurde der Tag fliegerisch erfolgreich absolviert. Der Abschluss-Abend war sehr schön und man hat sehr viele Dinge über seine neu kennengelernten Freunde erfahren. Mit amüsanten Geschichten rund um das Lagerfeuer hat man den letzten Abend in der Truppe genossen. Die Zeit verging wie im Flug und der Abreisetag war gekommen. Das Saubermachen und Aufräumen der Wirtschaft und der eigenen Zelte war nun angesagt. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns voneinander und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.
Link zum Bilderblog:
https://www.flickr.com/photos/flugsportringkraichgau/albums/72157719809400810
Text: Jule Wagner / Sebastian Michelberger / FSR Kraichgau e.V.
Bild: Teilnehmer / FSR Kraichgau e.V.